Aung Zayar Min liegt in „Hlaing Thar Yar“, einem Vorort Ranguns. In diesem Viertel leben viele tausend Menschen, die in den letzten beiden Jahrzehnten vor verschiedenen bewaffneten Konflikten aus anderen Landesteilen hierher flohen. Im Moment lernen 2350 Kinder in der Klosterschule, davon sind 830 Waisen oder Halbwaisen. Viele von Ihnen verloren ihre Eltern durch den Wirbelsturm Nargis im Mai 2008, der in Birma 140.000 Tote forderte.
Die Schüler im Kloster sind Mädchen und Jungs verschiedenen Alters und wohnen zum Teil im Kloster oder in den benachbarten Elendsvierteln. Sie befinden sich bis zu ihrem Abschlussexamen (ein Pendant zum Abitur) in der Obhut des Klosters, wenn sie das wünschen. Teilweise entscheiden sie sich dafür, Mönche und Nonnen zu werden. Sie leben und lernen zusammen und sind in getrennten Schlafsäalen untergebracht.
Nach ihrem Abschluss unterrichten sie selbst ein Jahr lang die jüngsten Schüler. Danach ist es ihre Entscheidung, ob sie ihr Erwachsenenleben beginnen, als Nonnen und Mönche im Kloster bleiben oder freiwillige Helfer des Klosters bei freier Kost und Logis werden wollen. Über 50 Lehrerinnen und Lehrer halten den Lehrbetrieb aufrecht. Eine Zahl, die angesichts der hohen und stetig wachsenden Schülerzahlen bei weitem nicht ausreicht.
Das Kloster Aung Zayar Min benötigt Unterstützung bei der Versorung mit Grundnahrungsmitteln, beim Bau von Unterbringungsmögllichkeiten und für den Unterhalt zusätzlicher Lehrer. Bei unseren Besuchen vor Ort haben wir gesehen, unter welch notdürftigen Bedingungen die Klosterschüler leben.
Die Kinder bekommen dreimal am Tag Reis als Grundversorgung. Dafür benötigt das Kloster jeden Tag 300 kg des Grundnahrungsmittels. Das kostet 120 Euro täglich oder 3700 Euro monatlich. Wir übernehmen derzeit als einzigster ausländischer Unterstützer 700 Euro dieser Kosten monatlich (8400 Euro pro Jahr). Wir wollen den Betrag gerne erhöhen und suchen SpenderInnen dafür.
Gemüse, Fisch oder Obst steht den Kindern leider nicht oder nur selten zur Verfügung. Außnahmen sind z.b. buddhistische Feiertage, an denen Spendengeber aus der Region zusätzlich Lebensmittel beisteuern. Diese Art der Ernährung führt sehr häufig zu Mangelkrankheiten.
(Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO leiden 11% der Kinder unter fünf Jahren in Myanmar an akuter Fehlernährung und 41% an chronischer Unterernährung.)
Jeden Monat kommen weitere notleidende Kinder im Kloster an. Die Verantwortlichen sehen sich so immer weiter wachsenden Notwendigkeiten gegenüber. U-Zayananda, der Abt des Kloster, teilte uns seine große Sorge mit, er könne und wolle Neuankömmlinge nicht ablehnen. Aber im Moment seien, trotz großen Einsatzes der Menschen vor Ort, selbst die monatlichen finanziellen Mittel für Reis nicht sichergestellt. Außerdem benötigten die Kinder weitere Unterbringungsmöglichkeiten, die bauliche Maßnahmen erforderten.